Wirtschaftliches Handeln privater Haushalte: Entscheidungen beim Umgang mit Geld
Geschichte des Geldes
Die Geschichte des Geldes und des Geldeinsatzes hat sich im Laufe der Zeit gewandelt:
- 6. Jtd. v. Chr.: Naturalien
- 7. Jh. v. Chr.: erste Münzen
- 1. Jh.: kaiserliches Geld (Rom)
- 8. Jh.: erste gemeinsame Währung
- 10. Jh.: erstes Papiergeld (China)
- 15. Jh.: Papiergeld in Europa
- 18. Jh.: Gold als Sicherheit und internationale Währung
- 1923: Hyperinflation
- 1948: Einführung der D-Mark
- 1995: Online-Banking
- 2002: Euroeinführung
Funktionen des Geldes
Das Geld dient natürlich zum Einen als Zahlungsmittel. Es hat insofern den Tauschhandel mit anderen Gütern abgelöst. Es hat jedoch zum Anderen auch die Funktion ein gewisses Wertaufbewahrungsmittel zu sein, da es im Vergleich zu Waren, z.B. Lebensmittel, weniger vergänglich ist. Abschließend ist es eine Recheneinheit, die als Vergleichsmaßstab verschiedener Gemeinschaften herangezogen werden kann.
Dabei zu beachten ist aber, dass das Geld nur insoweit seinen Funktionen gerecht werden kann, wenn man an den Wert des Geldes „glaubt“. Würden die Menschen nicht mehr das Geld als Zahlungsmittel ansehen, sondern nur noch Sachen, würde dadurch natürlich das Geld wertlos.
Der Wert des Geldes
Der Wert des Geldes bemisst sich nach der Kaufkraft. Die Kaufkraft ist das Verhältnis zwischen der Gütermenge und der Geldmenge. Wird also mehr Geld in Umlauf gebracht, als Güter vorhanden sind, sinkt die Kaufkraft.
Die Geldwertstabilität ist eine stetig gleich bleibende Kaufkraft des Geldes. Die Gütermenge bleibt also auf einer Höhe mit der Geldmenge.
Demgegenüber ist bei der Inflation die Gütermenge kleiner als die Geldmenge. Die Preise steigen also, während die Kaufkraft sinkt. In einer Deflation hingegen sinken die Preise und die Kaufkraft steigt, da die Gütermenge größer als die Geldmenge ist.
Inflation im Besonderen
In unserem Wirtschaftskreis ist eine geringe Inflation der Normalfall. Eine Inflation von bis zu 5 % wird sogar als volkswirtschaftlich positiv angesehen, da dann eine nachfragefördernde Wirkung eintritt. De EZB-Rat zufolge wird auch erst ab einer Rate von 2 % von einer Inflation gesprochen.
Ursachen der Inflation
Es gibt zwei Ursachen der Inflation. Bei der Angebotsinflation geht die Inflation von den Unternehmen aus, indem sie Löhne anheben oder mehr Rohstoffe beziehen oder Kosten haben. Dagegen geht bei der Nachfrageinflation die Kaufkraftsenkung vom Konsumenten aus, der im Schnitt mehr kauft.
Jährliche Inflationsrate
Durch eine jährliche Inflationsrate von nur wenigen Prozent gibt es innerhalb eines Jahres keine sonderlich starken Auswirkungen. Betrachtet man die Folgen aber über längere Zeit, so kann man gut erkennen, was passiert. Die folgende Übersicht soll dies verdeutlichen:
Inflationsrate von 1 % | Inflationsrate von 10% | |||
Preis in € | Kaufkraft in % | Preis in € | Kaufkraft in % | |
heute | 10,00 | 100 | 10,00 | 100 |
1 Jahr später | 10,10 | 99 | 11,00 | 90,9 |
2 Jahre später | 10,20 | 98 | 12,00 | 83 |
. . . | . . . | . . . | . . . | . . . |
10 Jahre später | 11,00 | 90 | 20 | 50 |
Zahlungsarten
Unter Geld versteht man nicht nur Bargeld (Münzen und Papiergeld). Daneben gibt es die halbbare Zahlungsvariante. Darunter fällt zum Beispiel der Barscheck, bei dem nur der Zahlende oder der Empfänger ein Konto benutzt. Schließlich existiert noch das bargeldlose Zahlen, wie z.B. Überweisungen, Lastschrift, elektronische Mittel (Kreditkarte, Geldkarte, Onlinebanking), Verrechnungscheck. Hierbei wird Buchgeld von einem Konto auf ein anderes übertragen.
Plastikgeld
Unter dem Begriff des Plastikgeldes werden Zahlungen gefasst, die über eine Geldkarte, Bankcard oder über eine Kreditkarte getätigt werden:
- Geldkarte: Die Kontobelastung erfolgt im Voraus; das Geld kann über einen Chip an Geldautomaten aufgeladen werden
- Bankcard: Kontobelastung tritt sofort ein; z.B. Kundenkarte; die Zahlung tätigt man an elektrischen Kassen mit einer Geheimzahl (PIN) und/oder mit einer Unterschrift
- Kreditkarte: Das Konto wird später belastet, z.B. Mastercard, Visacard