- Anmerkungen zur Heilsgeschichte
- Sklaverei in Ägypten
- Der junge Mose (Ex 2,1)
- Berufung des Mose
- Rettung am Schilfmeer
- Der Dekalog (10 Gebote)
- Die Bedeutungen der 10 Gebote
- „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben!“
- „Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht missbrauchen!“
- „Gedenke, dass du den Sabbat heiligst!“
- „Du sollst Vater und Mutter ehren“
- „Du sollst nicht morden!“
- „Du sollst nicht ehebrechen!“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau!“
- „Du sollst nicht stehlen!“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut“
- „Du sollst nicht falsch aussagen!“
- 2. Propheten im Alten Testament
- Prophetenarten
- Geschichtlicher Hintergrund
- Vatikanum (2. Vatikanisches Konzil (1962-165))
- Anmerkungen
- Einige wichtige Beschlüsse
- Konstitution über die Kirche: „lumen gentium“
- Liturgie: „Sacrosanctum concilium“
- „Gaudium et spes“
- Folgen des Konzils
- Kirche und Nationalismus
- Hitlers Regierungserklärung (23.3.1933)
- Fuldaer Bischofskonferenz (28.3.1933)
- Kirchenkampf (Bruch der Vereinbarungen)
- Judenverfolgung im Nationalsozialismus
- Phasen der Verfolgung
- Das Judentum
- Israel – Palästina
- Grundlegender Glaube
- Jüdische Begriffe und ihre Bedeutung
- Bücher der Juden (Heilige Schriften)
- Speisegesetze
Anmerkungen zur Heilsgeschichte
Die Geschichten zur Heilsgeschichte sind meist mythologische Erzählungen und somit nicht komplett wörtlich zu nehmen.
Sklaverei in Ägypten
In der Bibel wird beschrieben, dass Josef von seinen Brüdern als Sklave verkauft wurde und nach Ägypten kam. Dort schaffte er es, aufzusteigen und er und seine Familie führten ein angenehmes Leben, da ihnen fruchtbares Land am Nil (Goschen) zugeschrieben wurden. Nach einigen Jahrhunderten wurden die Nachkommmen allerdings versklavt; ein Grund der Versklavung könnte u.a. das Eindringen der kriegerischen Hyksos aus dem Osten.
Durch die harten Arbeitsbedingungen, dem Bau von Tempelanlagen und Städten sowie die schlechtee Versorgung von Nahrungsmitteln, ließen den Fluchtgedanken wachsen.
Der junge Mose (Ex 2,1)
Mose hatte semitische Abstammung, vom Stamm Levi, war aber bei den Ägyptern anerkannt. Sein erster Aufstandsversuch scheiterte, woraufhin er nach Midian flüchtete, wo er ein Leben als Hirte führte.
Durch diese Lebensführung bekam er eine gute Vorbereitung auf seine Aufgabe, die er später vollzog.
Berufung des Mose
Mose führt das israelische Volk aus der Sklaverei, da er sein Volk befreien will und weil er von Gott durch einen brennenden Dornenbusch beautragt wurde, die Israeliten hinauszuführen.
Gott offenbart seinen Namen, Jahwe (= Ich bin da - Ich werde da sein als der ich da bin ohne Beschwörung, denn ich bin jeweils so für euch da, wie ich es will). Sein Gattungsname ist Elohim, was darauf hinweist, dass das Judentum monotheistisch geprägt ist.
Rettung am Schilfmeer
Bei der Rettung gibt es zwei verschiedene Versionen.
Was tut | Jahwistische Schrift | Priesterschift |
Gott? |
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Mose? |
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das Volk? |
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In der Zeit der Rückkehr (539 v. Chr. aus Babylon nach Jerusalem) gab es beide Versionen (Jahwistische Schrift und Priesterschrift) einzeln. Die Perser forderten ein einheitliches Gesetz und brachte so den Einheitstext in Exodus 14. Durch die Zusammenfassung um 400 v. Chr. entstanden aber unstimmige Zusammenhänge.
Der Dekalog (10 Gebote)
griech.: 10 Worte
Prolog: „Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten herausgeführt hat, dem Sklavenhaus“
Dieser Prolog zeigt die Erfahrungen, die die Israelis mit Gott hatten: Er ist ein Befreier, der den Menschen Weisungen für ein positives Leben und Miteinander ermöglichen will. Deshalb stehen in den Geboten nicht die Wörter „du musst“, sondern „du sollst“, die den Freiheitsgedanken symbolisieren.
Das Volk Israel muss außerdem stark zusammenhalten; sie sind aufeinander angewiesen, nachdem sie eine Volksgemeinschaft im Gelobten Land haben. Gott steht im Bund mit Israel, er gibt die Weisung für ein gutes Miteinander.
Die Bedeutungen der 10 Gebote
„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben!“
Damals: Gegen die Verehrung anderer Götter, Schutz vor neuer Versklavung
Heute: Idole, Dinge etc. rufen Abhängigkeiten hervor
„Du sollst den Namen Jahwes, deines Gottes, nicht missbrauchen!“
Damals: Man soll Gott nicht beschwören, Abneigung gegenüber Magie
Heute: Kriege im Namen Gottes
„Gedenke, dass du den Sabbat heiligst!“
Damals: Einen Tag für Gott (Gottesdienst)
Heute: Ruhetag, Entspannung; einen Tag zur inneren Besinnung, Gottesdienst, Familie
„Du sollst Vater und Mutter ehren“
Damals: Gebot für die Erwachsenen; es ging um die Versorgung der Eltern
Heute: Eltern achten, schätzen, gegenseitiger Respekt und Hilfe
„Du sollst nicht morden!“
Damals: Tötung eines Menschen aus persönlichen oder ausbeuterischen Gründen
Heute: Schutz des Lebens (Natur, Mensch, Gemeinschaft)
„Du sollst nicht ehebrechen!“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau!“
Damals wie heute: Schutz der Ehe und Familie
„Du sollst nicht stehlen!“ und „Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut“
Damals wie heute: Schutz des Eigentums
„Du sollst nicht falsch aussagen!“
Damals: Gegen Falschaussagen vor Gericht
Heute: Lüge, Verleumdung
2. Propheten im Alten Testament
Prophetenarten
- Berufungspropheten: sind von Gott Berufene, die zum Rufer der Gottesbotschaft geworden sind
- Berufspropheten: waren von Tempeln oder Regierungen fest angestellt und wirtschaftlich gut versorgt; diese waren abhängig und konnten nicht frei arbeiten
Geschichtlicher Hintergrund
Häufig treten Propheten vermehrt in Notzeiten auf, wie zum Beispiel bei der Reichsteilung 923, da diese das Volk gegen andere Völker (Assyrer, Babylonier) schwächte.
Amos, ein Bauer aus dem südlichen Teil, (760 v. Chr.) predigte den Einwohnern des Nordreichs von der sozialen Gerechtigkeit und setzt sich für die sozial Unterdrückten ein. Amos verurteilt zudem Missstände (Am 8,4/5,10-12); so kritisiert er, dass ausschließlich die Reichen ihren Wohlstand mehren können. Amos wird aber nicht ernst genommen und das Nordreich wird 723 von den Assyrern erobert.
Vatikanum (2. Vatikanisches Konzil (1962-165))
Anmerkungen
Ein Konzil ist die Versammlung des Gesamtepiskopats, die gemeinsam mit dem Papst die höchste Lehr- und Gesetzgebungsvollmacht in der katholischen Kirche hat. Ziel ist es Fragen und Probleme eingehend zu besprechen, die Ergebnisse in Form von Entschlüssen zu fassen, die als verbindliche Weisungen anzusehen sind.
Die gesellschaftlichen Veränderungen erfordern eine Neubesinnung in der Kirche; Papst Johannes XXIII. berief dieses Konzil ein. Er verdeutlichte mit dem Zeichen des geöffneten Fensters, dass er „neuen Wind in die Kirche“ lassen wolle und sich die Kirche an die neue Zeit anpasse (=aggiornamento).
Einige wichtige Beschlüsse
Konstitution über die Kirche: „lumen gentium“
- Kirche als Volk Gottes: Betonung des allgemeinen Priestertums für alle Gläubigen: alle tragen für die Seelsorge Verantwortung, wobei Taufe und Firmung Voraussetzung sind; das Verhältnis von Laien und Amtsträgern soll brüderlich und nicht autoritär sein
- Kirche-Mysterium, das heißt Jesus ist in der Kirche geheimnisvoll gegenwärtig; das ist der wichtigste Grund, dass die Kirche überlebt
- Hierarchie ist Dienst am Volk Gottes
- Kollegiale Verantwortung der Kirchenoberen; Diozösen unterliegen der Eigenverantwortung
- Den Heilswille Gottes und die Erlösung kann man auch in anderen Religionen und Konfessionen erleben
Liturgie: „Sacrosanctum concilium“
- Liturgie ist Dialog zwischen Mensch und Gott
- Beteiligung des Volkes durch die wichtigen Laiendienste
- Laien leisten auch einen liturgischen Dienst
- Latein nicht mehr Sprache während des Gottesdienstes, sondern die Muttersprache
- Wortgottesdienst wird bedeutender
„Gaudium et spes“
- Kirche existiert innerhalb dieser Welt
- Sie ist die Dienerin in der Welt
- Der Glauben und das Leben bilden eine Einheit
Dies wurde in einigen Lebensbereichen übernommen:
- Ehe und Familie: Liebe der Partner steht im Vordergrund
- Wirtschaftsleben: Soziale Verpflichtung des Eigentums
- Politische Gemeinschaft: Menschenrechte aller; Sensibilität gegenüber Minderheiten
- Friede und Völkergemeinschaft: Einsatz für Frieden; Ächtung des Krieges
Folgen des Konzils
Lefebvre wandte sich gegen die Moderne und so gegen die Beschlüsse. Er gründete die Pius-Bruderschaft und weihte eigene Priester und 1988 Bischöfe, woraufhin er von Papst Johannes Paul II. exkommuniziert wurde.
Es gab Kirchenvolksbegehren in denen die Gleichberechtigung der Frau in der Kirche, die Abschaffung des Pflichtzölibats und eine positive Bewertung der Sexualität verlangt wurden.
Die Landeskirche wurde von 1971 bis 1975 erneuert und so den konkreten Lebenssituationen angepasst.
Kirche und Nationalismus
Die Kirche äußerte am 10. Februar 1931 durch die bayerischen Bischöfe ihren Vorbehalte # gegenüber den Nationalsozialismus aufgrund mehrerer Punkte:
- erhöhte Stellung der Rasse anstelle der Religion
- Ablehnung des Primates des Papstes
- Ablehnung des Alten Testaments und des mosaischen Glaubens
Aus diesen Gründen stellten die Bischöfe Vorschriften auf:
- Verbot der Teilnahme Geistlicher an nationalsozialistischen Arbeiten
- Verbot der Uniform während den Gottesdiensten
- Evtl. Verweigerung eines kirchlichen Bebrägnisses
Hitlers Regierungserklärung (23.3.1933)
- Beide christlichen Konfessionen sind Fundament der Erhaltung des Volkes (Kultur und Staat)
- Verträge der Kirche sollen respektiert werden
- Sorge für eine aufrechte Beziehung zu den Kirchen
Fuldaer Bischofskonferenz (28.3.1933)
Im Vertrauen auf Hitlers Aussagen erließen die Bischöfe folgende Regeln:
- Einschränkung der Vorbehalte
- Rücknahme der Verbote
- Durch „Bolschewismus-Angst“ wird die Kirche an die deutsche Regierung gebunden (‚Lieber braun als rot‘)
Kirchenkampf (Bruch der Vereinbarungen)
- Ostern 1937: Enzyklika mit großer Sorge
- Januar 1938: Auflösung der kirchlichen Jugendverbände
- 1938: Verbot des Einflusses der Kirche auf die Schule
- 1939-1941: Graf von Galen, Bischof von Münster, äußterte sich durch seine Adventspredigten gegen das Euthanasieprogramm der NSDAP aus (1941 Stopp des Programms)
- 1941: Entfernung des Kreuzes und Verbot des Schulgebets
- 1943: Schließung von Klosterschulen
Judenverfolgung im Nationalsozialismus
Der Begriff Antisemitismus stammt aus dem 19. Jahrhundert und kennzeichnet den Hass gegenübe Juden von anderen Völkern.
Phasen der Verfolgung
- 1933-1935: Boykott jüdischer Geschäfte und Berufsverbote
- 1935-1938: Nürnberger Rassengesetze
- 1938-1941: Reichskristallnacht (9.11.): Beginn der organisierten Ausschreitung gegen Juden
- bis 1945: Massenvernichtung: „Endlösung der Judenfrage“
Durch die extreme Judenverfolgung vergrößerte sich die politische Bewegung des Zionismus, in dem die Juden nach Israel zurückkehren. Er entstand schon am Ende des 19. Jahrhunderts. 1948 wurde der Staat Israel gegründet.
Das Judentum
Israel – Palästina
Im Judentum und im Islam ist Kanaan den Erben Abrahams vorbehalten. Allerdings hatte Abraham zwei Söhne, die als Ahnen der Religion gelten.
Die in Palästina lebenden Araber nennt man nennt man Palästinenser. Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation) ist gegen eine Aufteilung des Staates, wodurch Auseinandersetzungen entstehen, dennoch fordert ein Teil der Politiker die Zwei-Staaten-Lösung.
Grundlegender Glaube
Monotheismus (Abraham): Jahwe, ist der Gott der Juden, der sie durch ihre Geschichte begleitet
Schlüsselerlebnis (Mose): Befreiung aus der Sklaverei und der Bündnisschluss durch den Dekalog
Zukunftsvorstellung-Hoffnung: Kommen des Messias und dem darauffolgendem Messiasreich
Jüdische Begriffe und ihre Bedeutung
- Schoah: Katastrophe - Verfolgung
- Progrom: Ausschreitungen - Vernichtung
- Sabbat: Ruhetag
- Kippa: Gebetskäppchen
- Tora: Fünf Bücher Mose
- Bar Mizwa: Feier für 13jährigen Jungen, der jetzt religiös volljährig und verantwortlich für seine Religion ist (Bat Mizwa ist die weibliche Form)
- Bima: Lesepult, Verkündigung aus der Tora
- Tefillin: Kapsel mit Gebetsriemen
- Tallit: Gebetsmantel
Bücher der Juden (Heilige Schriften)
Das Gesetz ist durch verschiedene Elemente geprägt. So ist das grundlegende Element das Tora-Gesetz (Fünf Bücher Mose, Pentateuch)
- Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri, Deuteronium
- Mischna: Sammlung der mündlichen Auslegung der Tora (Schutzzaun um das Gesetz)
- Gemara: Interpretation der Mischna
- Talmud: Lehre, Lernen: Beantwortung der Fragen des Alltags
Speisegesetze
Im Judentum darf nur koscher (rein) gegessen werden. Dazu müssen folgende Vorschriften beachtet werden:
- Ausbluten (Gesundheit, Heiligkeit des Lebens)
- Milch- und Fleischspeisen trennen (auch Geschirr); Hintergrund: Götterbrauch in Kanaan, das Erstgeburtsopfer
- Schlachttier muss Wiederkäuer und Paarhufer sein (leibliches Wohl und Gesundheit)