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Erzähltechnische Mittel

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In jeder Erzählung ist ein Erzähler vorhanden, auch dann, wenn dies beim Lesen nicht wahrgenommen wird. Der Erzähler bzw. die Erzählerin ist dabei eine vom Autor erfundene Figur und gehört zur Welt der erzählten Geschichte.

Erzählform

Bei der Gestaltung des Erzählens gibt es zwei Formen:

Erzählverhalten und Erzählperspektive

Eine Geschichte kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt werden. Die Vorgänge und die Figuren können verschieden gesehen werden. Es gibt drei „Erzählervarianten“, die im Folgenden erklärt werden.

Auktorialer Erzähler (allwissender, olympischer Erzähler)

Dieser steht über dem kompletten Geschehen und kann in alle Zeitdimensionen schauen, d.h. in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Er leitet dabei den Leser mehr oder weniger sanft mithilfe von Kommentaren, Vorausdeutungen, Urteilen über die Personen und Ansprachen an den Leser. Weitere Kennzeichen sind Vor- und Rückblenden und indirekte Rede.

Personaler Erzähler

Er erzählt das Geschehen aus der Sicht einer Person oder wechselt in die Sicht mehrerer. Er gibt keine Kommentare, sondern verschwindet hinter derjenigen Figur, aus deren Perspektive berichtet wird, weshalb man ihre Gedanken, Gefühle usw. kennt. Dem Leser wird der Eindruck vermittelt, am Schauplatz zu sein. Weitere Kennzeichen sind die direkte Rede und ein innerer Monolog.

Neutraler Erzähler

Fakten und Vorgänge werden sachlich-neutral aus der Distanz eines außenstehenden, scheinbar unbeteiligten Betrachters beschrieben, sodass der Leser den Eindruck von Objektivität hat. Dabei hat er nur die Rolle des Berichterstatters.

Formen der Darbietung

Erzählerbericht

Der Erzähler vermittelt die Geschichte in Form von Berichten, Dialogen, Schilderungen und Beschreibungen. Er streut als auktorialer Erzähler Kommentare, Überlegungen und Betrachtungen ein.

Figurenrede

Die Figuren können ihre Emotionen, inneren Beweggründe etc. auf verschiedene Art und Weise vermitteln:


Journalistische Textsorten

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Es gibt verschiedene Art und Weisen, über (aktuelle) Ereignisse zu berichten.

Die Meldung

Die kürzeste Textform ist die Meldung. In ihr werden in wenigen Sätzen oder sogar nur in einem einzigen Satz die wesentlichsten Umstände wiedergegeben.

Die Nachricht

In der Nachricht wird knapp und sachlich über ein aktuelles Ereignis informiert. Man beschränkt sich auf Tatsachen und bemüht sich, objektiv und so unparteiisch zu bleiben. Meinungen des Autors werden also nicht aufgeführt. Eine Nachricht ist meist im Lead-Stil verfasst, d.h. die wichtigsten Informationen stehen am Textanfang und weitere Details folgen danach. In der Nachricht werden auch die herangezogenen Quellen benannt.

Der Kommentar

Ein Kommentar ist subjektiv geprägt. Ein bei seinem Namen genannter Autor nimmt zu einem aktuellen Thema Stellung, indem Kommentare die Hintergründe einer Nachrichtenmeldung erhellen und Argumente die eigene Meinung unterstreichen. Hierbei kann der Fokus auf der eigenen Ansicht, auf den Argumenten oder auf der Abwägung von gegensätzlichen Argumenten liegen. Ziel ist es, den Leser von der eigenen Ansicht zu überzeugen. Eine Sonderform stellt der Leitartikel dar.

Die Glosse

Sie ist ein ironisch-witziger Kurzkommentar. Sie unterscheidet sich von Kommentaren in der sprachlichen Form. Eines der beliebtesten Stilmittel ist die Ironie.

Die Reportage

Eine Reportage informiert lebendig und anschaulich über ein Ereignis oder über eine Person. Dabei können persönliche Eindrücke der Reporters mit einfließen. Der Leser soll gedanklich und emotional in das Geschilderte hineingezogen werden. Merkmale einer Reportage sind:


Die schriftliche Erörterung

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Definition

Die Erörterung ist eine gedankliche Auseinandersetzung mit einem Thema oder einem Problem in sachlicher, argumentierender Form. Dabei werden Sachfragen geklärt oder Entscheidungsfragen diskutiert.

Aus der Formulierung des Themas erkennt man, um welche Art der Erörterung es sich handelt.

Steigernde Erörterung

Es liegt eine Sachfrage zugrunde, die eine Darlegung verschiedener Aspekte in steigernder Form fordert. Ursachen und Folgen eins Problems und mögliche, ergreifbare Maßnahmen sind ebenfalls aufzuführen. Dabei ist das schwächste Argument als erstes zu bringen und zum Schluss das stärkste.

Antithetische/Dialektische Erörterung

Ihr liegt eine Entscheidungsfrage zugrunde. Es wird eine Stellungnahme zu einem Problem verlangt. Dabei ist es wichtig, sich in die Position eines möglichen Kontrahenten zu versetzen und das „Für und Wider“ (Pro und Contra) abzuwägen.

Zweck der Erörterung

Eine Erörterung hat als Ziel, dass man sich über einen Sachverhalt oder über eine Frage Klarheit verschaffen soll. Außerdem soll man seine Meinung dem Leser überzeugend und verständlich darlegen sowie Hintergründe, Ursachen, Zusammenhänge und Folgen untersuchen, darstellen und werten.

Grundlage der Erörterung

Grundlage der Erörterung ist die sachliche Argumentation, die aus folgenden Teilen besteht:

Sprache

Die Erörterung ist eine sachliche, argumentative (begründende) Schreibform. Deshalb ist eine unpersönliche (Passiv, impersonale Wendungen), nicht gefühlshafte, nur an der Sache orientierte Sprache erforderlich. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Punkten bzw. Argumenten müssen deutlich sein werden. Ein bloßes Aufzählen von Punkten ist deshalb zu vermeiden.


Die Kurzgeschichte

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Die Kurzgeschichte ist ein Text, der sehr kurz ist, so dass man ihn in einem Stück lesen kann. Sie ist anspruchsvoll, da es bei diesen Geschichten auf die Phantasie-Leistung des Lesers ankommt. Die Handlung dient meist nur als Hintergrund.

Die Texte weisen bestimmte Charakteristika auf, die aber nicht vollständig in jeder Kurzgeschichte vorzufinden sind.

Aufbau

Der Aufbau einer Kurzgeschichte zeigt einen chronologisch-linearen Verlauf. Die Aussage ist immer knapp und gedrängt. Höhepunkt, Wendepunkt und Schluss fallen oft zusammen.

Beginn

Eine Kurzgeschichte besitzt keine Einleitung, die die W-Fragen (Wer? Wo? Wann? Was?) klärt. Dies wird im folgenden Verlauf nachgeholt und muss zwischen den Zeilen erschlossen werden. So wird Spannung erzeugt, der Leser wird an den Text gefesselt und wird zum aufmerksamen, intensiven und ggf. wiederholten Lesen gezwungen.

Schluss

Die Handlung bricht ab und die Geschichte endet oft ohne einen Abschluss. Dies kann ein offener Schluss sein ohne einen Hinweis auf den Ausgang; es kann auch ein halb offener Schluss sein, bei dem es Hinweise auf einen wahrscheinlichen, aber nicht erzählten Ausgang gibt.

Auf diese Weise muss sich der Leser selbst Gedanken machen, welche Folgen das Geschehen haben kann. Man wird gezwungen, am Text „mitzuarbeiten“ und das Ereignis und die möglichen Folgen zu bewerten.

Handlung

Sie ist nicht außergewöhnlich, sondern eher eine alltägliche Situation, die aber einen inneren oder äußeren Konflikt und einen wichtigen Einschnitt, oft sogar eine Wende im Leben des/der Beteiligten beinhaltet, wenn danach die Lebensumstände nicht mehr so sind wie zuvor.

Charaktere

Es treten nur wenige Personen oder oft nur eine Person auf, die ebenfalls durchschnittliche Menschen sind. Ihr Charakter wird dabei durch die Geschichte nur skizziert und oft nur auf einen bestimmten Charakterzug reduziert.

Man kann es folgendermaßen ausdrücken: Ein Roman liefert ein Gemälde einer Person und die Kurzgeschichte lediglich eine Skizze. Dies hat zur Folge, dass der Charakter aus der Handlung und dem Verhalten erschlossen werden muss.

Zeitverhältnisse und Schauplätze

Die Handlung findet in einem relativ kurzen Zeitraum statt, da die Geschichte in einem Zug lesbar sein soll (amerik. Faustregel: 1000 Wörter). Die erzählte Zeit deckt sich oft nahezu mit der Erzählzeit, Vor- und Rückblenden sind selten.

Es kommen auch nur wenige Schauplätze vor, die zudem nicht detailliert beschrieben werden.

Erzählperspektive

Die Erzählperspektive ist häufig der Ich-Erzähler, wobei der Leser ein eingeschränktes Wissen hat. Er erfährt oft nicht mehr oder weniger als der Erzähler zum Zeitpunkt des Geschehens weiß.

Er erzählt wie aus einem Bewusstseinszentrum einer oder mehrerer Personen oder er verhält sich wie ein neutraler Beobachter ohne Offenlegung der Gefühle oder Gedanken anderer, indem er nur äußere Vorgänge schildert. Dies führt dazu, dass der Leser den Text konzentriert lesen muss dabei aktiv mitzudenken.

Sprache

Die Sprache ist meist schlicht, aber relativ sachlich mit Ähnlichkeit zu einem Bericht. Wenn poetische Gestaltungsmittel auftreten, so sind sie von besonderer Bedeutung und aussagekräftig. Wortwahl und Satzbau können stark variieren, neigen aber auch zur Schlichtheit. Die Analyse dieser beiden Bereiche liefert wichtige Hinweise für das Textverständnis.


Das Drama

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Ein Drama ist ein Werk, das verfasst wurde, um es im Theater aufführen zu können. Deshalb sind vor allem Gespräche vorhanden, die durch Regieanweisungen ergänzt werden. Dramen kann man nach gewissen Kriterien ordnen.

Unterscheidung verschiedener Dramenformen

Nach dem Inhalt

Tragödie

Die Figuren sind Personen höheren Standes (Ständeklausel), die im tragischen Konflikt mit dem Schicksal, Mitmenschen und Leidenschaften stehen. Am Ende tritt ein tragischer Untergang des Helden ein, der dadurch verstärkt wird, dass die getötete Person einem hohen Stand angehört. Sie lebt von der Tragik.

Komödie

In der Komödie treten einfache Bürger auf, die scheinbaren Konflikten, Verwicklungen und Verwechslungen ausgesetzt sind. Am Ende wird die Situation heiter aufgelöst. Diese Dramenform lebt von der Komik.

Nach dem Handlungsaufbau

Analytisches Drama

Die Handlungsstruktur wird durch ein zurückliegendes Ereignis bestimmt. Dieses wird allmählich enthüllt (Analyse). Am Ende herrscht Klarheit über die Hintergründe der Ausgangssituation.

Synthetisches Drama/Zieldrama

Die Handlungsstruktur weist auf ein zukünftiges Geschehen hin. Das Drama ist nach dem Fünf-Akt-Schema aufgebaut, in dem sich fortwährend die Geschichte weiterentwickelt und in der Katastrophe endet.

Nach der Form (nach Volker Klotz)

Geschlossene Form

Hier konzentriert man sich auf wenige Personen. Es herrscht eine Einheit von Ort, Handlung und Zeit mit einer zielstrebigen Handlung (5-Akt-Schema). Die Teile sind unselbstständig, d.h. der Akt dient als ein tragendes Element. Es wird zudem eine hohe Sprache in Versform verwendet.

Offene Form

In der offenen Form kommen viele Personen vor; der Ort, die Handlung und der Zeitraum ist vielfältig und die Handlung wird durch Umwege und Nebenhandlungen in die Länge gezogen. Die einzelnen Einheiten (Szenen) sind selbstständig und die Sprache ist durch eine in Prosa verfasste Mehrschichtigkeit geprägt.

Der traditionelle Bauplan

Der Aufbau eines „Regeldramas“ besteht aus fünf Akten bzw. Aufzügen, die weitere Auftritte enthält. Ein Drama, das dieser Kategorie zugeordnet werden kann, besteht aus fünf Akten, bei der jeder eine eigene Aufgabe erfüllt.

1. Akt: Exposition

Die Exposition stellt die im Stück vorkommenden Figuren vor und führt den Zuschauer bzw. Leser in das Geschehen ein. Hier treten bei der Tragödie schon die ersten Spannungs- bzw. Konfliktelemente auf.

2. Akt: Steigende Handlung

Im zweiten Akt wird zum Höhepunkt des Dramas mit einem erregenden Moment (Katastase) hingeleitet. Außerdem verschärft sich der Konflikt weiter.

3. Akt: Peripetie

Die Handlung erreicht ihren Höhepunkt (Klimax) und der Grundkonflikt bricht offen hervor. Dies ist der Wendepunkt des Stücks.

4. Akt: Fallende Handlung/Retardation

Das Geschehen verlangsamt sich und steuert auf den Tod des Helden zu. Es wird durch retardierenden Momenten (aufschiebenden, hinhaltenden Momenten) hinausgezögert.

5. Akt: Katastrophe

Der Konflikt wird meist mit dem Tod des Helden gelöst. Die Aussageabsicht tragenden Elemente werden hier wirkungsvoll auf die Spitze getrieben.


Die Empfindsamkeit (1750-1770)

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Motive und Aspekte

In der Empfindsamkeit waren die Begriffe Empfindung, Gemüt und Herz die zentralen Schlüsselwörter. Sie spiegeln sich in den Werken dieser Epoche wieder.

Dichtung

In der Dichtung wurde sich mehr auf das Ich konzentriert. So gibt es eine Aussprache des Ich in seinen Stimmungen, Wünschen etc., die sogenannte Subjektivierung. Dabei spielen die Themen Liebe bzw. Trennung, Freundschaft und Einsamkeit eine wichtige Rolle. Dies spiegelt sich in der Natur als Hintergrund wieder.

Natur

Sie wird als ein in der Regel harmonischer, idyllischer Raum dargestellt, der die eigenen Empfindungen oder die Korrespondenz von der Innen- und Außenwelt widerspiegelt. Die Natur dient hier, um die Gefühle ungestört auszuleben. Sie bildet damit die Gegensphäre zur städtischen Zivilisation, die als „verderbt“ und verstandesbestimmt bezeichnet wird.

Formierende Größen

Die deutsche Empfindsamkeit wurde von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Der Begriff wurde von Gotthold Ephraim Lessing geprägt. Weitere wichtige Vertreter sind Klopstock, Voss, Hölty, Claudius und Bürger. Die Einflüsse waren folgende:

Der Pietismus als Vorbereiter der Empfindsamkeit

Am Ende des 17. Jahrhunderts bildete sich in Deutschland die Bewegung des Pietismus, die sich als Reformation sah, weil die Dogmen Luthers und das Beamtentum erstarrt schienen. Im Mittelpunkt stand die individuelle Glaubenserfahrung, wodurch der Mensch ein gottseliges Leben führt. Um auf Zeichen göttlicher Gnade vorbereitet zu sein, horcht die Person auf Seelenregungen und lotet alle Tiefen seiner Glaubensempfindungen aus. Er forderte allgemein die Bewährung des Glaubens, Fleiß, Pflichtbewusstsein, Gehorsam und Disziplin.

Die Gottesdiensten wandelten sich zu kleinen Andachtszirkeln, den Konventikeln. In diesen konnte ein gemeinsames Glaubensgefühl intensiv erlebt werden. Dadurch leitete der Pietismus den Seelen- und Freundschaftskult im 18. Jahrhundert ein. Durch den Briefwechsel kann man den Eindruck gewinnen, dass sich die Menschen erst dadurch selbst erlebten. In diese Zeit ist auch der Höhepunkt der deutschen Briefkultur anzusetzen.

Als Begründer gilt Philipp Jakob Spener (1635-1705), der durch eine Reihe von Schriften Bedeutung gewann. Sein Schüler August Hermann Franke (1663-1727) war einer der großen Theologen, die ihren Auftrag darin sahen, ihren Glauben mit Genie und Überzeugungskraft in die Tat umzusetzen.

Durch Franke wurde der Pietismus auch zu einer pädagogischen Bewegung. Die Erziehung sollte dem Kind nützliche Kenntnisse für einen gottseligen Wandel vermitteln und es demütig machen, um der Wirkung der göttlichen Gnade Platz und Raum zu geben. Dieses Prinzip hatte Einfluss auf den preußischen Staat, in dem die Franckeschen Schulen Vorbild für die allgemeinen Volksschulen in Preußen waren.

Widerspruch und Einklang zur Aufklärung

Der Pietismus widersprach eigentlich in seiner Gefühlsbetontheit der rein vernunftbestimmten Weltsicht der Frühaufklärung und mündete in der Mitte des Jahrhunderts in der Empfindsamkeit, die gegen den Intellekt das Gefühl und die Sprache des Herzens entdeckte. Sie ist deshalb als säkularisierte Form des Pietismus anzusehen. Dabei wurde die Gefühlskultur stark von England beeinflusst; der Sensualismus hatte das Individuum entdeckt.

Die Empfindsamen versuchten ihr Publikum moralisch zu erziehen, indem sie ausführlich das Gefühlsleben ihrer liebenden und leidenden Helden darstellten: Gute Gefühle führten zur Glückseligkeit, die falschen Leidenschaften aber ins Unglück.

Im Zusammenwirken von Aufklärung, Empfindsamkeit und Pietismus entstand jene ausgeprägte, spezifisch deutsche Qualität der „Innerlichkeit“, die als Rückzug auf das private Ich auch Kompensation der eigenen Bedeutungslosigkeit in der politischen und gesellschaftlichen Realität war.


Die Aufklärung

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Allgemeine Informationen

Die Epoche der Aufklärung folgte dem Barock nach dem Ende des 30-jährigen Krieges. Außerdem kann man die Aufklärung als „Artikulation des neuen bürgerlichen Selbstbewusstseins“ verstehen. Dies wird in der Dramenpraxis deutlich: Die „dramatis personae“ (auftretenden Figuren) sind jetzt Bürger, die auch in Tragödien Spielen und werden so zu positiven Identifikationsfiguren. Dies steht im Gegensatz zur Ständeklausel des Barocks.

In der Aufklärung wird ein aufrichtiger und intakter Glaube an Gott vorausgesetzt, um den Sinn des Lebens verstehen und erfahren zu können. Das Vernunftvermögen des Menschen wird als besondere Auszeichnung des Menschen entdeckt (Sapere aude!), was ihm mit der Sinneswahrnehmung Erkenntnisse über die Welt, ihre göttliche Herkunft und über Gott zu erlangen. Dadurch wird der Mensch auch verpflichtet, neben dem Erwerben des theoretischen Wissens seine Lebenspraxis entsprechend einzurichten.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man nun seine eigene Meinung über religiöse Vorstellungen und seine sinnliche Eindrücke vertrat. Die Menschen wandten sich von der ehemaligen Abwertung des Diesseits aus dem Barock und begannen trotz der Gottesfürchtigkeit im Diesseits mit Sinnlichkeit zu leben.

Vergleich der Frühaufklärung und Hochaufklärung

Die Frühaufklärung

Ein Vertreter der Frühaufklärung war Johann Christoph Gottsched (1700-1766). In seinen Werken gibt es eine rationale, zweckhafte Anlage, sogar vergleichbar mit einem Rezept und eine Veranschaulichung eines moralischen Satzes.

Es kommen als Hauptfiguren nur Personen hohen Standes gemäß der Ständeklausel vor. Zur Sicherstellung der erzieherischen Wirkung wird Furcht und Mitleid erregt und die Wahrscheinlichkeit der Handlung steht im Dienst der Wirkung durch die strikte Einheit von Ort, Zeit und Handlung.

Die Hochaufklärung

Ein Vertreter ist hiervon ist Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), der sich fest an die erzieherische Funktion hielt. Bei ihm findet eine Umwertung statt: Der erste Zweck ist es, Leidenschaften zu wecken, deren „erste“ das Mitleid ist („Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch“).

Er war der Meinung, dass das Erregen von Leidenschaft den Menschen verfeinert, sensibilisiert sowie das psychologische Gespür schärft und erzieht. Wichtig ist auch die Bedeutung des Vergnügens, das die Kunst machen soll.

Entwicklung der zwei Epochenabschnitte

Von der Früh- zur Hochaufklärung hin wurde das Ästhetische, das Gefühl un die „Erziehung“ durch die Sensualisierung aufgewertet. Die Kunst wurde nun als Instrument der Moralerziehung angesehen.


Theorie der romantischen Universalpoesie Friedrich Schlegels

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Ziel der romantischen Poesie ist eine unabschließbare, nicht zu vollendende Universalpoesie, die nicht nur alle literarischen Gattungen, sondern überhaupt alle künstlerischen Betätigungen bis hin zur Natur als „göttliches Kunstwerk“ umfasst. Dazu gehört auch die Verbindung zwischen Kunst und dem realen Leben.

Durch einen starken Glauben an Gott als schöpferische Kraft ergibt sich eine Verbindung zwischen Religion und Kunst, so wie auch Wissenschaft und Kunst verschmelzen.

Da Kunst als eine ureigene Lebensäußerung des Menschens erachtet wird, bietet die romantische Universalpoesie eine Chance, sich dem Ursprünglichen von Kunst und Lebensart zu nähern, wie sie sich in mündlichen Überlieferungen (Sagen, Märchen) und künstlerischen Darstellungen (frühe steinzeitliche Skulpturen, Höhlenmalerei) niedergeschlagen haben.

Gerade in der Romantik wird versucht, der sogenannten Volkskunst auch wissenschaftlich zu begegnen, z.B. durch schriftliche Fixierung von Texten (Märchensammlungen) oder durch Edierung aufgefundener mittelalterlicher Handschriften (u.a. Nibelungenlied) und durch die Nachahmung dieses „Volksguts“ (z.B. Volkslieder, vgl. „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“).


Sturm und Drang

Wird nachgetragen.


Moderne Literatur

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Kennzeichen

In der Literatur der Moderne ist eine skeptisch-pessimistische Weltansicht vorhanden. Sie sieht ihre Aufgabe in einer (metaphysischen Sinnoption). Es werden Chiffren verwendet, d.h. rätselhafte poetische Bilder, die eine Eigenschöpfung des Autors sind und nicht dem bekannten Bildreservoir angehört.

Aspekte der Moderne in der bildenden Kunst

In der bildenden Kunst wird in der Moderne keine die Realität bzw. Außenwelt nicht abbildgenau wiedergegeben. Die Gestaltung entsteht aus den schöpferischen Kräften des künstlerischen Ichs heraus (Subjektivierung). Der Aufgabe des traditionellen Schönheitsverständnisses wird die Ästhetik des Hässlichen gegenübergestellt, was den Pessimismus und die Skepsis gegenüber der Menschheit ausdrückt.

Parabeln Franz Kafkas als Beispiel der Modernen Literatur

„Die Tunnelparabel“

BildebeneBedeutungsebene
Wir sind in der Situation... Situation des Menschen
Mit dem irdisch beflecktem Auge Einschränkung der Erkenntnisfähigkeit des Menschen
Zustand von VerunglücktenUnheilvolle Lage
Blick sucht und verliert immerscheiternde Erkenntnisbemühung
Unterschiedliche Eindrücke von der Umgebung je nach Stimmung des Betrachtenden Subjektiv gefundene Weltsichtungen/Vorstellungen
Dunkelheit im Tunnel, Anfang und Ende sind nicht erkennbar; Fragen nach „Was und Warum?“ stellen sich nicht Grundlegende Orientierungslosigkeit hinsichtlich der Grundbedingungen und Grundfragen der Existenz

Die Karawanserei-Parabel

Die Beschaffenheit der Karawanserei

Die Örtlichkeit wird als verwirrende Anlage beschrieben, wodurch keine Orientierung möglich ist. Vermutungen über den Charakter der Karawanserei laufen ins Leere. Hier überlagert die erkenntnistheoretische Skepsis.

Auf der anderen Seite wird die Karawanserei mit den Begriffen Schutz, Gewalt, Willkür und keine dauerhafte Heimat in Verbindung gebracht, was die Überlagerung der moralischen Skepsis zum Ausdruck bringt.

Insgesamt führen die beiden Skepsen zu einer Spekulation über die Hoffnung auf einen Besitzer, der für Ordnung sorgt.

Der Kübelreiter

Inhalt/Aussage

Die Hauptperson hat ein nicht befriedigtes, essentielles Bedürfnis („Wärme“ =Menschlichkeit). Die Kälte ist ein abweisender Eindruck des Himmels, der somit kein metaphysischer „Enthüllungsort“ ist. Die Menschen legen nur Wert auf einen zynischen Eigennutz. Die Konsequenzen daraus sind eine Selbstisolation und ein Sicheinrichten in den permanenten Zustand des existenziellen Mangels.

Darstellungsweise

Es sind Elemente des Grotesken vorhanden, d.h. komische oder erschreckend wirkende Verzerrungen, Übertreibungen o.ä. Der Mensch „reitet“ auf einem Kohlenkübel, wodurch er zu einer lächerlich-erbärmlichen Kreatur diffamiert wird.

Korrespondenz der zwei Teile

Die Position des radikalen Pessimismus und Nihilismus steht in Wechselwirkung zur Zeichen der Entfaltung.