Konstantin der Große
Vorgeschichte
Kaiser Diokletian (236/245-312) war von 284 bis 305 römischer Kaiser. Er führte die „Tetrachie“ ein, wodurch das gesamte Reichsgebiet in vier Teile mit jeweils einem Herrscher getrennt wurde. Dabei regierte sowohl im West- als auch im Ostreich ein Augustus, der jedoch seine Macht mit einem Caesar teilte.
Aufstieg
306 wurde schließlich Konstantin (bzw. Constantinus) nach dem Tod seines Vaters Constantius Chlorus, der Caesar über Britannien und Gallien war, zu seinem Nachfolger ernannt worden. Die Machtbalance zwischen den Augusti und Caesares war wegen Streitereien schwer und Konstantin wollte das Westreich unter seine Kontrolle bringen.
Konstantin versuchte mit dem widerrechtlich ausgerufenen Augustus Maxentius Verhandlungen zu führen, die jedoch scheiterten. Daraufhin besetzte jener Spanien und marschierte in Italien ein. Bei der Schlacht an der Milvischen Brücke starb Maxentius 312.
Christliche Symbole
Am Tag der Schlacht soll nach dem christlichen Autor Laktanz Konstantin eine Vision gesehen haben, dass er auf den Schilden das Zeichen Gottes, ein senkrecht stehendes Chi (χ), anbringen solle. Laut Eusebius, ein Biograph des Kaisers, soll er und sein Heer ein Kreuz am Himmel gesehen haben.
Konstantin ließ auch ein neues kaiserliches Feldzeichen, das Labarum, fertigen. Es war reich verziert mit Porträts und am oberen Ende war ein Kranz aus Gold und Edelsteinen, in den das Christusmonogramm eingesetzt war. Die Verheißung an Konstantin wird häufig als „In hoc signo vinces“ wiedergegeben.
313 erließ er das Toleranzedikt von Mailand, wodurch die Christen vollständige Freiheit der Religionsausübung erhielten.
Weiteres Leben
Im Jahre 324 errang Konstantin nach weiteren Schlachten die Alleinherrschaft über das gesamte Imperium Romanum. Er unterstützte das Christentum durch Bautätigkeit, wie der ersten Peterskirche, und griff auch während des Konzils von Nicea (325) in die Auseinandersetzungen ein.
330 verlegte er letztlich die Reichshauptstadt von Rom nach Byzanz, die bis zur Eroberung durch die Muslime Konstantinopel (griech. polis: Stadt) hieß. Er Konstantin ließ sich erst relativ kurz vor seinem Tod im Jahre 337 zu einem Christen taufen.