Klientendienst
Das Klientelwesen war für die Kaiserzeit im Römischen Reich durchaus wichtig. Dies sieht man auch daran, dass Martial in seinen Epigrammbüchern 127 Gedichte zum Verhältnis zwischen Patron und Klient verfasste.
In der Kaiserzeit gab es offensichtliche und drastische Besitzunterschiede. Durch den Klientendienst konnte der soziale Frieden aufrecht erhalten werden, da in der vertikalen Solidartität zwischen dem mächtigen Patron und dem abhängigen Klient das Prinzip des Dienst und Gegendienst herrschte.
Durch die Anzahl und durch das Ansehen der Klienten konnte der Ruhm der Patronsfamilie gesteigert werden. Außerdem sicherten sie sich so Wahlstimmen. Die Patrone hingegen unterstützten ihr Klienten durch materielle, eventuelle juristische oder andersweitige Hilfe. Im ersten Jahrhundert nach Christus konnten aber nur wenige Menschen vom Klientelwesen leben.
Martial war ebenfalls Klient mehrerer einflussreicher Männer. Seine Epigramme schildern oft in satirischer Übertreibung die lästigen Pflichten, wie z.B. die tägliche Aufwartung (salutatio). Beweggründe für ihn, Klient zu sein, ist heute unklar, da er eigentlich in gesicherten finanziellen Verhältnissen lebte. Gründe könnten gewesen sein, dass durch einflussreiche Patrone die Akzeptanz und Verbreitung seiner Werke gefördert wurde, dass er weitere Kontakte knüpfen konnte und dass er gegen Plagiate vorgehen konnte.