Die Landwirtschaft in Europa
Überblick
In Europa gibt es Gunst- und Ungunstgebiete für die Landwirtschaft. Es ist möglich intensiven Ackerbau und intensive Viehwirtschaft zu betreiben. Außerdem kann man am Mittelmeer Zitrusfrüchte, Oliven, Wein oder Obst anbauen.
Ungunstgebiete dagegen sind die Waldgebiete der kalten und gemäßigten Zonen, die Eis- und Hochgebirgsregion, der trockene Hartlaubwald sowie die Gebüsche im Mittelraum, die Tundra und Moore und die Wüsten beziehungsweise die Halbwüsten.
Ob ein Gebiet ein Gunst- oder Ungunstgebiet ist, ist abhängig von dem Klima, dem Boden und auch von der Oberflächenform.
Intensive Landwirtschaft: Getreideanbau in Frankreich
Frankreich ist der viertgrößte Weizenproduzent der Welt und im Großraum Paris wird sehr viel davon angebaut. Bedingungen hierfür sind, dass ein großes Tiefland mit fruchtbaren Böden, ein gemäßigtes Klima und keine Gebirge vorhanden sind.
Unter dem Begriff „intensiver Getreideanbau“ versteht man, dass man hochwertiges Saatgut, das häufig genmanipuliert ist, verwendet und große Betriebsflächen besitzt, die nur mit großen Maschinen bearbeitet werden können. Außerdem werden Monokulturen über eine Fläche von ungefähr 30-40 Hektar angebaut. Die Schädlingsbekämpfung und das Düngen wird mit chemischen Mitteln vorgenommen.
Das Ziel hierbei ist, dass man mit möglichst wenig Kosten und Arbeitskräften billig hohe Erträge erzielen kann.
Bewässerungsfeldbau und Gewächshäuser in Südspanien
Auf den sogenannten Huertas (spanisch: Obst- und Gemüsegärten) wird das Land durch Bewässerungsfeldbau intensiv genutzt.
Techniken: Zum Bewässern nimmt man Grund- oder Flusswasser, dessen Wasser durch Wasserleitungen, wie dem Tajo-Segura Kanal, zu den Feldern geleitet wird. Es werden Furchen-, Tropf- und Sprinkleranlagen genutzt.
Vorteile: Trotz langer Trockenheit können die Erträge gesichert werden und durch mehrere Ernten pro Jahr aufgrund längerer Wachstumszeiten können jene zudem erhöht werden.
Probleme: Da im Sommer noch viele Touristen nach Spanien kommen, besteht hier eine doppelte Belastung für das Grundwasser. Außerdem geht sehr viel Wasser bei der Furchen- und Sprinklerbewässerung verloren, durch die hohe Verdunstung versalzt der Boden und der Grundwasserspiegel wird abgesenkt.
Extensive Landwirtschaft in Highland Britain
Zu den Highlands gehören die Bergländer Schottlands, Wales' und Südwestenglands. Diese Gegenden sind dünn besiedelt und geprägt von Mooren, Heide- und Graslandschaften.
Da die landwirtschaftliche Nutzung schwierig ist, betreibt man eine extensive Weidewirtschaft, bei der man möglichst wenig Kosten aufbringt, um Erträge zu erzielen. Dabei werden spezielle, sehr widerstandsfähige Schaf- und Rinderrassen, die an das Klima angepasst sind, auf Naturweiden gebracht. Diese liefern dann Fleisch und Wolle.