Imperialismus und Internationale Spannungen
Imperialismus
Anfänge und Ziele des Imperialismus
Die Länder, die beim Kolonisieren anderer Länder auf dem Vormarsch waren, waren die industrialisierten Staaten Europas, die USA und Japan. Hauptgründe waren in den Bereichen der Wirtschaft, der Politik und der Ideologie vertreten.
Für die Wirtschaft gab es den Drang möglichst viel für wenig Geld herzustellen, vor allem im internationalen Wettbewerb. So versuchte man, neue Märkte zu erschließen, billig Rohstoffe zu fördern und das Geld zu investieren.
Die Politik interessierte sich für den Imperialismus, da sie so Probleme der Innenpolitik von sich schieben konnte. Außerdem wollten die Politiker um die Macht kämpfen und die Wirtschaft fördern. So wurden neue Siedlungsgebiete errichtet und man konnte weltweit seine Interessen sichern.
Nach der Ideologie vor allem der westlichen Länder sah man sich als überlegen gegenüber den anderen Völkern, da der Nationalismus stark ausgeprägt war. Man verstand sich auch als Missionare für den christlichen Glauben. Durch die Kolonien versuchte man die europäische Kultur und das Christentum zu verbreiten und zudem die Herrschaft unterentwickelter Länder an sich zu bringen.
Europäische Kolonien in Afrika
Deutsche Herrschaft in Südwestafrika
1884 wurden Kolonien in Südwest-Afrika, Togo und in Kamerun sowie 1885 in Deutsch-Ostafrika gegründet.
1904 kam es zu dem Herero-Aufstand, als die Deutschen die Hereros zwangen, ihr Land zu verlassen. Sie mussten in Gebiete ziehen, in denen es nicht genügend Wasser gab, weshalb sie zurückkehrten, woraufhin die Deutschen gewalttätig reagierten. Die Hereros reagierten ihrerseits mit Gewalt und dies führte zu einem Krieg, in dem von den 100.00 Hereros lediglich 15.000 überlebten. Am 10. Juli 2015 erkannte Deutschland die Geschehnisse als Genozid an.
Aufteilung Afrikas
1885 trafen sich die europäischen Länder in Berlin, um über die Aufteilung Afrikas unter den Staaten zu diskutieren. Kriege und Landkäufe führten dazu, dass Afrika abhängig von Europa wurde. Die Europäer beuteten aber den Kontinent aus, bildeten neue Staaten, regierten über die Heimvölker und behandelten diese gewaltvoll.
Internationale Spannungen
Das Ringen um möglichst viel Land in Afrika verursachte neue Spannungen in Europa und führte zu einer Welle von Patriotismus und zu der Glorifikation der eigenen Armee.
Neuer Kurs im Deutschen Kaiserreich
1890 wurde Bismarck vom neuen Kaiser Wilhelm II. entlassen. Der Rückversicherungsvertrag mit Russland wurde nicht erneuert. Der neue Kaiser wollte in der Weltpolitik mitspielen und wollte sich einen „Platz an der Sonne“ sichern.
1894 kam es zur Französisch-Preußischen Allianz. Dies war entgegen der Außenpolitik, die Bismarck verkörperte, da er versuchte durch andere Bündnisse Frankreich auszuschließen. Außerdem kam es zu einem Aufstocken der Marine gegen die Konkurrenz Großbritanniens. Dabei spielte Admiral Alfred von Tirpitz eine große Rolle.
1904 schlossen Großbritannien und Frankreich die „Entente Cardiale“. 1907 wurde der Vertrag von Petersburg zwischen Großbritannien und Russland abgeschlossen, in dem Einigungen über die Einflusssphähren in Asien gemacht wurden.
Durch die vielen Bündnisse um Deutschland herum und dadurch, dass das Kaiserreich keine Allianzen eingegangen ist, war Deutschland umringt. Das einzige verbündete Land war Österreich-Ungarn.