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Die Empfindsamkeit (1750-1770)

Motive und Aspekte

In der Empfindsamkeit waren die Begriffe Empfindung, Gemüt und Herz die zentralen Schlüsselwörter. Sie spiegeln sich in den Werken dieser Epoche wieder.

Dichtung

In der Dichtung wurde sich mehr auf das Ich konzentriert. So gibt es eine Aussprache des Ich in seinen Stimmungen, Wünschen etc., die sogenannte Subjektivierung. Dabei spielen die Themen Liebe bzw. Trennung, Freundschaft und Einsamkeit eine wichtige Rolle. Dies spiegelt sich in der Natur als Hintergrund wieder.

Natur

Sie wird als ein in der Regel harmonischer, idyllischer Raum dargestellt, der die eigenen Empfindungen oder die Korrespondenz von der Innen- und Außenwelt widerspiegelt. Die Natur dient hier, um die Gefühle ungestört auszuleben. Sie bildet damit die Gegensphäre zur städtischen Zivilisation, die als „verderbt“ und verstandesbestimmt bezeichnet wird.

Formierende Größen

Die deutsche Empfindsamkeit wurde von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Der Begriff wurde von Gotthold Ephraim Lessing geprägt. Weitere wichtige Vertreter sind Klopstock, Voss, Hölty, Claudius und Bürger. Die Einflüsse waren folgende:

Der Pietismus als Vorbereiter der Empfindsamkeit

Am Ende des 17. Jahrhunderts bildete sich in Deutschland die Bewegung des Pietismus, die sich als Reformation sah, weil die Dogmen Luthers und das Beamtentum erstarrt schienen. Im Mittelpunkt stand die individuelle Glaubenserfahrung, wodurch der Mensch ein gottseliges Leben führt. Um auf Zeichen göttlicher Gnade vorbereitet zu sein, horcht die Person auf Seelenregungen und lotet alle Tiefen seiner Glaubensempfindungen aus. Er forderte allgemein die Bewährung des Glaubens, Fleiß, Pflichtbewusstsein, Gehorsam und Disziplin.

Die Gottesdiensten wandelten sich zu kleinen Andachtszirkeln, den Konventikeln. In diesen konnte ein gemeinsames Glaubensgefühl intensiv erlebt werden. Dadurch leitete der Pietismus den Seelen- und Freundschaftskult im 18. Jahrhundert ein. Durch den Briefwechsel kann man den Eindruck gewinnen, dass sich die Menschen erst dadurch selbst erlebten. In diese Zeit ist auch der Höhepunkt der deutschen Briefkultur anzusetzen.

Als Begründer gilt Philipp Jakob Spener (1635-1705), der durch eine Reihe von Schriften Bedeutung gewann. Sein Schüler August Hermann Franke (1663-1727) war einer der großen Theologen, die ihren Auftrag darin sahen, ihren Glauben mit Genie und Überzeugungskraft in die Tat umzusetzen.

Durch Franke wurde der Pietismus auch zu einer pädagogischen Bewegung. Die Erziehung sollte dem Kind nützliche Kenntnisse für einen gottseligen Wandel vermitteln und es demütig machen, um der Wirkung der göttlichen Gnade Platz und Raum zu geben. Dieses Prinzip hatte Einfluss auf den preußischen Staat, in dem die Franckeschen Schulen Vorbild für die allgemeinen Volksschulen in Preußen waren.

Widerspruch und Einklang zur Aufklärung

Der Pietismus widersprach eigentlich in seiner Gefühlsbetontheit der rein vernunftbestimmten Weltsicht der Frühaufklärung und mündete in der Mitte des Jahrhunderts in der Empfindsamkeit, die gegen den Intellekt das Gefühl und die Sprache des Herzens entdeckte. Sie ist deshalb als säkularisierte Form des Pietismus anzusehen. Dabei wurde die Gefühlskultur stark von England beeinflusst; der Sensualismus hatte das Individuum entdeckt.

Die Empfindsamen versuchten ihr Publikum moralisch zu erziehen, indem sie ausführlich das Gefühlsleben ihrer liebenden und leidenden Helden darstellten: Gute Gefühle führten zur Glückseligkeit, die falschen Leidenschaften aber ins Unglück.

Im Zusammenwirken von Aufklärung, Empfindsamkeit und Pietismus entstand jene ausgeprägte, spezifisch deutsche Qualität der „Innerlichkeit“, die als Rückzug auf das private Ich auch Kompensation der eigenen Bedeutungslosigkeit in der politischen und gesellschaftlichen Realität war.

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