Die Aufklärung
Allgemeine Informationen
Die Epoche der Aufklärung folgte dem Barock nach dem Ende des 30-jährigen Krieges. Außerdem kann man die Aufklärung als „Artikulation des neuen bürgerlichen Selbstbewusstseins“ verstehen. Dies wird in der Dramenpraxis deutlich: Die „dramatis personae“ (auftretenden Figuren) sind jetzt Bürger, die auch in Tragödien Spielen und werden so zu positiven Identifikationsfiguren. Dies steht im Gegensatz zur Ständeklausel des Barocks.
In der Aufklärung wird ein aufrichtiger und intakter Glaube an Gott vorausgesetzt, um den Sinn des Lebens verstehen und erfahren zu können. Das Vernunftvermögen des Menschen wird als besondere Auszeichnung des Menschen entdeckt (Sapere aude!), was ihm mit der Sinneswahrnehmung Erkenntnisse über die Welt, ihre göttliche Herkunft und über Gott zu erlangen. Dadurch wird der Mensch auch verpflichtet, neben dem Erwerben des theoretischen Wissens seine Lebenspraxis entsprechend einzurichten.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass man nun seine eigene Meinung über religiöse Vorstellungen und seine sinnliche Eindrücke vertrat. Die Menschen wandten sich von der ehemaligen Abwertung des Diesseits aus dem Barock und begannen trotz der Gottesfürchtigkeit im Diesseits mit Sinnlichkeit zu leben.
Vergleich der Frühaufklärung und Hochaufklärung
Die Frühaufklärung
Ein Vertreter der Frühaufklärung war Johann Christoph Gottsched (1700-1766). In seinen Werken gibt es eine rationale, zweckhafte Anlage, sogar vergleichbar mit einem Rezept und eine Veranschaulichung eines moralischen Satzes.
Es kommen als Hauptfiguren nur Personen hohen Standes gemäß der Ständeklausel vor. Zur Sicherstellung der erzieherischen Wirkung wird Furcht und Mitleid erregt und die Wahrscheinlichkeit der Handlung steht im Dienst der Wirkung durch die strikte Einheit von Ort, Zeit und Handlung.
Die Hochaufklärung
Ein Vertreter ist hiervon ist Gotthold Ephraim Lessing (1729-1781), der sich fest an die erzieherische Funktion hielt. Bei ihm findet eine Umwertung statt: Der erste Zweck ist es, Leidenschaften zu wecken, deren „erste“ das Mitleid ist („Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch“).
Er war der Meinung, dass das Erregen von Leidenschaft den Menschen verfeinert, sensibilisiert sowie das psychologische Gespür schärft und erzieht. Wichtig ist auch die Bedeutung des Vergnügens, das die Kunst machen soll.
Entwicklung der zwei Epochenabschnitte
Von der Früh- zur Hochaufklärung hin wurde das Ästhetische, das Gefühl un die „Erziehung“ durch die Sensualisierung aufgewertet. Die Kunst wurde nun als Instrument der Moralerziehung angesehen.