- Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Entwicklung von 1945 bis 1949
- Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Gebieten
- Entnazifizierung
- Entwicklungen in den Besatzungszonen
- Gründung der BRD und der DDR
- Deutschland wird ein geteiltes Land
- Verfassung der BRD und DDR
- Staatsoberhaupt
- Regierung
- Ländervertretung und Volksvertretung
- Wirtschaft
- Das Leben in den beiden Staaten
- Außenpolitik der BRD
- Anfängliche Außenpolitik
- Die Anfänge der westeuropäischen Integration
- Der 17. Juni 1953
- Flucht aus der DDR
Die Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Entwicklung von 1945 bis 1949
Flucht und Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Gebieten
Während und nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Deutschen aus den Gebieten Ostpreußen, Pommern, Schlesien und dem Sudetenland vertrieben oder sie flohen. Dabei sind drei Wellen der Umsiedlungen erkennbar. Die erste war die Flucht vor der Roten Armee. Die zweite Welle bildeten die wilden Vertreibungen direkt nach dem Krieg, vor allem durch die Bevölkerung und die dritte Welle war die Vertreibung durch die zuständigen Regierungen.
Insgesamt wurden circa 14 Millionen Deutsche aus ihrer Heimat vertrieben beziehungsweise mussten fliehen.
Entnazifizierung
Um die Bevölkerung von dem nationalsozialistischen Gedankengut zu befreien, setzten die Alliierten auf verschiedene Aspekte. So wurden Straßen, Plätze oder sonstige öffentliche Einrichtungen umbenannt und alle NS-Organisationen wurden verboten und aufgehoben.
Desweiteren wurden die Bürger in die Gruppen Gegner des Regimes, Mitläufer, Minderbelastete, Belastete und Hauptschuldige unterteilt. Es kam zu Entlassungen, Bußgeldern und auch zu Berufsverboten. Es fanden auch die „Nürnberger Prozesse“ statt, in denen gegen die Hauptschuldigen Anklage erhoben wurde und auch zum Tode verurteilt wurden.
Entwicklungen in den Besatzungszonen
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in amerikanischen, britischen, französischen und sowjetischen Besatzungszonen aufgeteilt. In den Gebieten der westlichen Mächte baute man keine Maschinen und Fabriken ab, um so den Wiederaufbau zu beschleunigen. Man führte die Marktwirtschaft ein und versuchte eine stabile Demokratie aufzubauen.
In der sowjetischen Besatzungszone demontierte man viele Maschinen, führte eine Agrarreform durch, in der der private Grundbesitz verteilt und verstaatlicht wurde. Eine Verstaatlichung fand auch in der Industrie und im Bankwesen statt, wodurch eine sozialistische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung eingeführt wurde. Außerdem wurde die „Sozialistische Einheitspartei Deutschlands“ (SED) gegründet, die die Führung in der Besatzungszone übernahm. So wurde ein kommunistischer Staat gegründet.
Durch die unterschiedlichen Maßnahmen der Besatzer gab es große politische und wirtschaftliche Gegensätze.
Gründung der BRD und der DDR
Die westlichen Militärgouverneure übergaben den Ministerpräsidenten die Frankfurter Dokumente, welche Empfehlungen für einen Rechtsstaat waren, und die Präsidenten gründeten einen vorläufigen Rechtsstaat mit dem Grundgesetz und einem Parlamentarischen Rat, die durch die Landtage verabschiedet wurden.
Der Parlamentarische Rat stellte die Grundrechte der Menschen besonders heraus, baute keine Notverordnungen ein, stärkte das Parlament und die Regierung und die Volksentscheide und schwächte die Macht des Präsidenten.
Am 23. Mai 1949 wurde das Grundgesetz verkündet und der Bundestag und der Bundespräsident wurden gewählt. Außerdem wurde die DDR aus der Volkskongressbewegung gegründet und die Wahl erfolgte nach einer Einheitsliste.
Mit der Gründung zweier deutscher Staaten, stellte sich die „Deutsche Frage“, die sich mit dem Problem der deutschen Einheit und damit der politischen Ordnung und der Grenzen befasste.
Deutschland wird ein geteiltes Land
Die Westmächte gründeten eine Bizone zwischen der amerikanischen und britischen Besatzungszone. Zusätzlich wurde von den USA aus der Marshallplan (European Recovery Program) umgesetzt, um den Aufbau Europas voranzutreiben. Die UdSSR lehnte jedoch das Vorgehen ab, da sie eine Vorherrschaft der Vereinigten Staaten ablehnten. So wuchs die Kluft zwischen den Mächten und der Alliierten-Kontrollrat wurde aufgelöst.
Daraufhin führte man in Westdeutschland 1948 die D-Mark ein. In Ostdeutschland wurde die Ostmark in Umlauf gebracht. Als in Westberlin die DM als Zahlungsmittel akzeptiert wurde, baute die Sowjetunion eine Blockade um Berlin über Land und Wasser. Daraufhin kam die „Luftbrücke“ 1948 zum Einsatz, bei der die Bewohner Berlins mit Rohstoffen und Nahrung versorgt wurden. 1949 wurde die Blockade aufgehoben.
Deutschland und Berlin werden geteilt und die Unterschiede in den Zonen wachsen.
Verfassung der BRD und DDR
Staatsoberhaupt
In der Bundesrepublik ist das Staatsoberhaupt der Bundespräsident, der hauptsächlich eine repräsentative Aufgabe besitzt. Formal ist er zuständig für die Ernennung und Entlassung des Bundeskanzlers. In der DDR war der Präsident an der Spitze und er wurde gewählt durch die Volkskammer und durch die Länderkammer.
Regierung
Die Regierung bildet in der BRD der Bundeskanzler und seine Minister, in der DDR der Ministerpräsident und die Minister, die durch die Volkskammer gewählt wurden.
Ländervertretung und Volksvertretung
Die Ländervertretung wurde durch den Bundesrat beziehungsweise dem Länderrat vertreten und die Volksvertretung durch den Bundestag oder der Volkskammer.
Wirtschaft
Die Wirtschaft im Westen ist eine soziale Marktwirtschaft, bei der der freie Wettbewerb in Verbindung mit einer sozialen Sicherheit verknüpft wird. Im Osten gab es die zentrale Planwirtschaft, bei der alles staatlich gelenkt und produziert wurde. Es mussten bestimmte Pläne, sogenannte Sollzahlen, erreicht werden.
Das Leben in den beiden Staaten
Die Wirtschaft in der BRD zeichnete sich anfangs durch das Wirtschaftswunder aus, bei dem die Wirtschaft ein großes Wachstum erlebte, wodurch die Bürger einen hohen Lebensstandard erreichen konnten. Es bildete sich eine große Konsumgesellschaft, während in der DDR eine Mangelwirtschaft entstand. An die Arbeiter wurden zudem hohe Ansprüche gestellt.
In der Bundesrepublik gab es das konservative Familienbild mit der Ehe und im Osten war das Leben auf die Organisation durch die SED und deren Massenorganisationen mit den Ideologien des Kommunismus eingestellt. Im Westen kam die Amerikanisierung, durch die eine Pop-, Freizeit- und Jugendkultur entstand.
1968 kam es nach der Jugendrevolte zu einer Demokratisierung in der BRD und in der DDR wurde die Stasi (Ministerium für Staatssicherheit) gegründet, die die Bürger überwachte.
Außenpolitik der BRD
Anfängliche Außenpolitik
1952 lehnte die Regierung die Stalin-Noten ab und äußerten einen Alleinvertretungsanspruch, der sogenannten Hallstein-Doktrin. 1955 wurden die Pariser Verträge abgeschlossen, in denen das Ende des Besatzungsstatuts erklärt wurde und so die Bundesrepublik volle staatliche Souveränität gewährleistet wurde.
Zudem trat die BRD der NATO bei, was eine Wiederbewaffnung und die Einrichtung der Bundeswehr bedeutete. Außerdem trat Deutschland der EWG und OEEC bei.
Die Anfänge der westeuropäischen Integration
Ein vereintes Europa war nach der Zeit des Nationalsozialismus und den Weltkriegen für viele eine politische Hoffnung. Es wurde die OEEC gegründet, bei der wirtschaftlich zusammengearbeitet wurde. Dabei gab es auch Gedanken, die sich in der Montanunion wieder fanden. In dieser Union gab es deutsch-französische Pläne eines gemeinsamen Marktes der Schwerindustrie. Außerdem wurde der Europarat eingesetzt, der die Menschenrechte wahren sollte.
Es bildete sich aus den Zusammenschlüssen die EWG (Europäische Wirtschaftsgemeinschaft) mit Deutschland, Frankreich, Italien und den BeNeLux-Staaten. Sie erschuf einen gemeinsamen Wirtschaftsraum. Nach dem Scheitern der EVG (Europäische Verteidigungsgemeinschaft) wurde die NATO als Militärbündnis aufgebaut.
Der 17. Juni 1953
Nachdem es zu Versorgungskrisen, zu einer Sollzahlerhöhung und zu Lohnsenkungen gekommen war, brach am 17. Juni 1953 in Berlin und ein paar anderen ostdeutschen Städten ein Volksaufstand aus. Die Leute demonstrierten gegen die SED und für freie Wahlen. Sowjetische Panzer wurden eingesetzt, um die Proteste niederzuschlagen; dabei starben auch Menschen.
Flucht aus der DDR
Aus der DDR flüchteten stetig Menschen nach Westdeutschland. So gingen viele Facharbeiter und Bauern weg, was einen Fachkräftemangel auslöste. Durch die hohe Rate an Auswanderern drohte die DDR zusammenzubrechen, weshalb die Grenze zur BRD befestigt wurde. Die Bürger flohen nun über Westberlin nach Westdeutschland.
1962 wurde zwischen Ost- und Westberlin die Berliner Mauer gebaut.