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Jesus neu entdecken – Historischer Jesu und seine Botschaft

Verschiedene Sichtweisen auf Jesu

Jesus Christus bedeutet für verschiedene Bevölkerungsgruppen und Personen häufig Unterschiedliches. So sehen Christen in ihm einen „guten Hirten“, einen Weg zu Gott, als Erlöser und/oder als ICHTHYS („Jesus Christus Theos Yos Sater“, J. Ch. Gottes Sohn, der Erlöser).

Auch für Nicht-Christen kann Jesus als eine historische, weltliche Person Bedeutung erlangen. So könnte man in ihm einen Sozialrevolutionär sehen, der auf sozial Ausgegrenzte zugeht.

Historischer Jesu

Soziale Lage zur Zeit Jesu

Abgesehen von den religiösen Überlieferungen und Anschauungen (Jesus als INRI (Iesus Nazareth Rex Iudorum)) stellt sich die Frage, wer die historische Person Jesus war. Folgende Tatsachen lassen sich historisch belegen.

Jesus wuchs in der damals östlichsten Region des Römischen Reiches, Israel, auf. Dieses war dreigeteilt in Galiläa, Samaria und Judäa. Das Gesamtreich wurde von Kaiser Augustus regiert, der seine Statthalter in die Provinzen zur Steuereintreibung entsandte.

Die vorherrschende Religion in diesem Gebiet war das Judentum. Jesus wurde demnach nach jüdischer Tradition in Galiläa erzogen. Er entstammte wahrscheinlich auch einer einfachen Handwerkersfamilie. Mit circa 30 Jahren war er der Leiter einer Gruppe Jünger, die sich ihm angeschlossen hatten.

Zu seiner Zeit gab es eine stark verbreitete Erwartung unter den Juden. Sie sehnten sich nach dem Messias, einer religiös-politischen Rettergestalt, die die Juden von der römischen Herrschaft befreien sollte. Dem gegenüber war die Gesellschaft in mehrere soziale Gruppen unterteilt, die sich teils feindlich gesinnt waren:

Historischer Kurzbericht

Zwischen 40 v. Chr. und 0 n. Chr. wurde Jesus in einem unfreien Land in einem relativ nichtssagenden Dorf geboren. Er wuchs als Jude in Galiläa auf und sammelte später eine Gruppe um sich. Er suchte den Kontakt zu Außenseitern und geriet so in einen Konflikt mit den angesehenen Gruppen der Gesellschaft. Er starb letztlich einen schändlichen Tod am Kreuz wegen Hochverrats und Gotteslästerung.

Jesus im Spiegel nicht-christlicher Quellen

Auch außerhalb der Bibel und anderer religiöser Texte lassen sich Hinweise auf einen historischen Jesus finden.

Publius Cornelius Tacitus, ein römischer Geschichtsschreiber, verfasste einen Bericht über die Christenverfolgung nach dem Brand Roms (64 n. Chr.). In diesem wird indirekt ein Hinweis auf die Hinrichtung Jesu durch Pontius Pilatus gegeben.

Der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Joesphus berichtet über einen Jesus als weisen Mann und Lehrer, der Anhänger um sich scharrte, die auch nach seinem Tod ihm treu blieben. Dem gegenüber schreibt der Kaiserbiograph Sueton, dass ein gewisser „Chrestos“ für religiöse Unruhen in Rom unter Kaiser Claudius verantwortlich ist. Dabei wird Jesus als Anführer einer jüdischen Sekte angesehen.

In einem Brief von Plinius dem Jüngeren, dem Statthalter Bithynia, kann man erfahren, dass aus einer jüdischen Sekte, deren Anführer Jesus sein sollte, ein „ansteckender Glaube“ wurde, der kaum mehr zu kontrollieren war.

Die Tatsache, dass sich letztlich vier antike Geschichtsschreiber nicht-christlicher Art im Zeitraum um 100 n. Chr. unabhängig voneinander über Jesus und seine Anhänger äußern, spricht für eine bemerkenswert auffällige Quellenlage für eine Person.

Jesus im Spiegel der Bibel

Entstehung der neutestamentalischen Schriften

Der Zeitraum von 30 bis 50 n. Chr.

In diesem Zeitraum gab es an sich nur mündliche Überlieferungen der Ereignisse um Jesus. Dabei stellte sich vor allem die Grundfrage „Was hat dieser Mensch für die Menschen bedeutet?“ Die Orte dieser Überlieferungen waren Hausgottesdienste oder Streitgespräche mit (anderen) Juden.

Um eine weitere Verfälschung der Botschaft Jesu zu vermeiden, begann die schriftliche Überlieferung. Hier ging es aber nicht um eine geschichtliche Darstellung. Die neutestamentalischen Schriftsteller wollten dagegen zeigen, was Jesus für die Leute eben bedeutet hat.

Der Zeitraum von 50 bis 60 n. Chr.

Ungefähr zwanzig Jahre nach dem Tod Jesu enstanden die ältesten Schriften des Neuen Testaments: die Paulusbriefen. In diesen suchte Paulus Kontakt zu seinen gegründeten christlichen Gemeinden.

Der Zeitraum von 60 bis 100 n. Chr.

Von 60 n. Chr. bis 100 n. Chr. entstehen die drei Evangelien Markus (60 in Rom), Matthäus (70) und Lukas (80). Sie werden als Synoptiker bezeichnet. Matthäus und Lukas benutzten Markus dabei als Quelle. Die Evangelien sind aufgrund der Ähnlichkeiten auch gut miteinander zu vergleichen. Dem gegenüber steht das Johannes-Evangelium (90-100), das ein komplett anderes Evangelium darstellt.

Der Zeitraum von 100 bis 200 n. Chr.

Nach der Erstellung der Evangelien kam es zu einer Kanonbildung der Bibel. In dieser wurde festgelegt, welche Schriften in die Bibel aufgenommen werden sollten und welche unbeachtet werden sollten.

Was bedeutet Jesus für die Menschen?

Die Frage, was Jesus für die Menschen in der Antike bedeutet hat, kann man gut erkennen, wenn man die Bibelstelle Markus 4,35-41 vor dem Hintergrund der Situation der Christen in Rom unter Nero betrachtet.

Vergleich der Bibelstelle „Seesturm“ mit der Lage der Christen in Rom
Bibelstelle Lage in Rom
Ruhiges Wasser Die Christen werden in Rom toleriert.
Das Unwetter zieht auf Die Verfolgung der Christen nach dem Brand in Rom beginnt unter Kaiser Nero.
Das Boot füllt sich mit Wasser Die Lage für die Christen spitzt sich in Rom zu; viele werden getötet oder drohen, zu sterben.
Jesus schläft Die Christen fühlen sich so, als ob Jesus/Gott nicht anwesend ist; sie fühlen sich allein gelassen.

Das „Wunder“ von der Stillung des Seesturms schildert Markus, weil er damit deutlich machen will, dass der Glaube sprichwörtlich „Berge versetzen kann“ und sich die verfolgte Gemeinde im Glauben stärken soll. Zu beachten ist, dass Markus genau in der Zeit der Christenverfolgung das Evangelium in Rom verfasst hat.

Was war die große „Leistung“ Jesu?

Betrachtet man diverse Bibeltexte, erkennt man, wie Jesus als fortschrittlicher Denker aufgetreten ist, der offen auf Menschen zugegangen ist, auch wenn oder gerade wenn sie von der Gesellschaft im Allgemeinen verstoßen worden waren.

Die Bergpredigt (Mt 5-7): Der Kern der Botschaft Jesu

Vorbemerkungen

Die Bergpredigt ist die längste Rede im neuen Testament, die aber in dieser Form nie von Jesus gehalten wurde. Matthäus hat hier wie ein Redakteur die wichtigsten Einzelaussagen Jesu zu einer Rede zusammengestellt. Der Inhalt stammt damit zwar von Jesus, die Form aber von Matthäus.

Gliederung

Die Bergpredigt ist in drei große Teile gegliedert:

  1. Seligpreisungen (Mt 5,1-12)
  2. Antithesen (Mt 5,21-48): Hier stellt Jesus einer These (Aussage aus dem alten jüdischen Gesetz) eine Antithese (seine eigene Meinung) gegenüber.
  3. Nachfolgeforderungen (Mt 6,1-7,12)

Einzelaussagen der Bergpredigt

Einzelaussagen: Seligpreisungen

Im Teil der Seligpreisungen preist Jesus verschiedene Bevölkerungsgruppen selig. Selig ist hier als „richtiger Glaube“ zu verstehen. So werden von ihm Menschen genannt, die

Einzelaussagen: Antithesen

Bei den Antithesen äußert sich Jesus grundsätzlich so, dass er das jüdische Gesetz nicht aufheben, sondern neu erfüllen will. So stellt er der These „Du sollst nicht morden“ die Antithese der grundsätzlichen Haltung des Verzeihens und der Versöhnlichkeit gegenüber. Insgesamt sind die Antithesen Jesu als ein Grundprogramm ethischen Handelns ohne immer nur auf gesetzliche Aussagen zu schauen.

Matthäus 5,27-32
Matthäus 5,33-37
Matthäus 5,38-42
Matthäus 5,43-48
Einzelaussagen: Nachfolgeforderungen

In den letzten Aussagen der Bergpredigt legt Jesus in drei verschiedenen Bereichen dar, was er unter seiner neuen Gerechtigkeit versteht.

Matthäus 6,1-18

Im ersten Teil des Abschlusses übt Jesus Kritik an der Religionspraxis vieler seiner Zeitgenossen. Religilösität darf demnach nicht dazu dienen, mit egoistischn Hintergedanken sich selbst zur Schau zu stellen.

Matthäus 6,19-7,11

Jesus neue Gerechtigkeit fordert keine zu starke Fixierung auf Profit und materielle Güter. Sie will vielmehr Toleranz gegenüber den Mitmenschen beziehungsweise die Einsicht in die eigenen Fehler.

Matthäus 7,12

Die Goldene Regel in Matthäus 7,12 („Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen! Darin besteht das Gesetz und die Propheten.“) schließt die Bergpredigt ab und fasst sie auch gleichzeitig zusammen.

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